In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über Systemarchitekturen, die nach unserem derzeitigem Wissensstand in Deutschland mit Hilfe der RetailForce Fiskal Middleware sowie der an die Middleware angebundenen TSE-Varianten umgesetzt werden können. Alle Varianten sind grundsätzlich unabhängig von der gewählten Integrations-Variante der RetailForce Fiskal Middleware. Weitere Informationen dazu siehe Installations- und Integrationsvarianten.
Bei allen Varianten erfolgt die Archivierung der DSFinV-K Daten im Secure Archive der RetailForce Cloud.
Lokale Kassensysteme
Einzelkasse mit lokaler TSE
Diese Variante ist für einzelnen Registrierkassen / Stand-Alone POS System geeignet. Hier wird die RetailForce Fiskal Middleware auf der jeweiligen Kasse installiert und die zertifizierte Technische Sicherheitseinrichtung (TSE) direkt an die jeweilige Kassenhardware angeschlossen.
Für diese Architekturvariante gelten folgende Voraussetzungen:
- eine Lizenz der RetailForce Fiskal Middleware je POS-System
- eine Hardware TSE-Einheit je POS-System
Zentralisierte POS-Systeme
Für zentralisierte POS-Systeme stehen mehrere Varianten, abhängig von der eigentlich Architektur des POS-Systems zur Auswahl.
Zentrales Filial-POS-System mit lokale TSE
Bei zentralen Filial-POS-Systemen läuft die eigentlich POS-Applikation entweder auf einem Filial-Server oder wird auf einem Back Office PC bereitgestellt. Die einzelnen Kassen (=Clients) greifen via das lokale Filialnetzwerk (LAN) auf das Zentralsystem zu. Das Zentralsystem muss in jeder einzelnen Filiale vorhanden sein.
Hier wird der Fiscal Client, die Fiskal Middleware, auf dem Zentralsystem installiert.
Die TSE Einheiten werden in dieser Variante direkt mit dem zentralen Filial-Server bzw. dem Back-Office PC verbunden.
Bei dieser Systemarchitektur ist zu unterscheiden, ob die Client wirklich als eigene POS-Systeme angesehen werden können. Dies ist etwa der Fall, wenn in der Datenbank des POS-System die einzelnen Client unterschieden werden können. Beispielsweise, wenn für jeden Client ein eigener Belegnummernkreis verwaltet wird. Im Gegensatz dazu kann auch der Server als Registrierkasse definiert werden. Hier würden die Clients jedenfalls sequentiell arbeiten, also sich einen Belegnummernkreis teilen. Jeder Client wartet in diesem Fall bis andere Clients mit der Belegerstellung fertig sind.
Voraussetzungen für diese Architekturvariante:
- eine (zentrale) Installation der RetailForce Fiskal Middleware - diese verwaltet ggf. sämtliche POS-Clients
- entweder
- eine Lizenz je POS-Client (wenn die Clients parallel arbeiten können) oder
- eine Lizenz je Zentralsystem (wenn die Belegbearbeitung auf den Client sequentiell ist),
- ebenso für die TSE, entweder
- eine Hardware TSE Einheit je POS Client oder
- eine Hardware TSE Einheit je Filial-Server bzw. Back-Office-PC
Zentrales Filial-POS-System mit Cloud TSE
Alternativ zu lokalen Hardware TSEs können auf zentralisierten Filial-POS-Systemen auch Cloud TSEs zur Belegabsicherung verwenden.
Wie bei der oben beschriebenen Variante mit lokal angeschlossenen Hardware TSEs, wird auch hier der RetailForce Fiskal Client auf dem zentralen POS System installiert.
Zusätzlich dazu muss auf dem Zentralsysteme ebenfalls der SMAERS-Teil der TSE (SMAERS für Security Module Application for Electronic Record Keeping Systems) installiert werden. Die SMAERS ist eine Software-Komponente, welche eine gesicherte Verbindung zur entfernten CSP (Cryptographic Service Provider), der Signatureinheit der TSE, aufbaut.
Die Voraussetzungen für diese Architektur-Variante sind:
- eine (zentrale) Installation der RetailForce Fiskal Middleware - diese verwaltet ggf. sämtliche POS-Clients,
- eine (zentrale) Installation eines TSE-Cloud Connectors (SMAERS)
- entweder
- eine Lizenz je POS-Client (wenn die Clients parallel arbeiten können) oder
- eine Lizenz je Zentralsystem (wenn die Belegbearbeitung auf den Client sequentiell ist),
- ebenso für die TSE, entweder
- eine Cloud TSE Lizenz je POS Client oder
- eine Cloud TSE Lizenz je Filial-Server bzw. Back-Office-PC (bei sequentiell arbeitenden Clients)
Zentrales POS System mit Cloud TSE
Im Unterschied zwischen den beiden vorherigen Varianten, ist hier das Zentralsystem nicht ein je Filiale vorhandener Server bzw. der Back-Office PC des Stores, sondern ein entfernter Server. Auf diesem Server läuft die POS-Applikation. Die einzelnen Kassen greifen über das Internet (WAN - Wide Area Network) auf den POS-Server zu, etwa über eine Remote Desktop Verbindung. Die Kassen sind in diesem Fall nicht offline-fähig und benötigen währen des Kassierprozesses eine permanente Online-Verbindung zum POS-Server.
Ebenso wie bei der vorherigen Architektur-Variante müssen die RetailForce Fiskal Middleware und die SMAERS-Komponente auf dem POS-Server installiert werden.
Um diese Variante einsetzen zu können gelten folgende Voraussetzungen:
- eine (zentrale) Installation der RetailForce Fiskal Middleware auf dem POS-Server - diese verwaltet sämtliche POS-Clients,
- eine (zentrale) Installation eines TSE-Cloud Connectors (SMAERS)
- eine Lizenz je POS-Client
- eine Cloud TSE Lizenz je POS Client
Auf die Beschreibung von sequentiell arbeitenden Systemen wird in diesem Fall verzichtet, da landesweit sequentiell arbeitende Systeme u.E. nach nicht den Anforderungen entsprechen.
Cloud POS System mit Cloud TSE
Die Architektur von Cloud-basierten Kassensystemen ist im Wesentlichen Identisch zu jenem von zentralen POS-Systemen bei denen die Verbindung zwischen dem zentralen Server und den Clients über das Internet hergestellt wird.
Auch hier müssen die RetailForce Fiskal Middleware und die SMAERS-Komponente auf dem POS-Server installiert werden.
Wichtig bei dieser Architektur-Variante ist, dass die Mobil Clients eine regelmäßige Online-Verbindung im Zuge des Kassierprozesses benötigen. Die Clients dürfen über keine oder nur eingeschränkte Offline-Fähigkeiten verfügen.
Voraussetzungen für die Variante für Cloud POS Systeme:
- eine (zentrale) Installation der RetailForce Fiskal Middleware auf dem POS-Server - diese verwaltet sämtliche Mobile POS-Clients,
- eine (zentrale) Installation eines TSE-Cloud Connectors (SMAERS)
- eine Lizenz je Mobile POS-Client
- eine Cloud TSE Lizenz je Mobile POS Client
Kommentare
0 Kommentare
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.